AGDIA – Aggressionsdiagnostikum
Autor: E. Raab-Steiner
Beschreibung
Erfasst die verschiedenen Aspekte der Aggression: Auslösung, Manifestation, Coping und Stabilisierung.
Hauptanwendungsgebiet ist die Klinische & Gesundheitspsychologie sowie die Pädagogische Psychologie. Aufgrund seiner detaillierten Erfassung der Aggression liefert das Inventar, speziell im Hinblick auf die Planung und Durchführung von Interventionsmaßnahmen, hilfreiche Informationen.
Testformen
Eine Testform
Aufgabe für die Testperson
Eine Aufgabe besteht aus vier verschiedenen Aussagen, von denen die Testperson eine Aussage markiert die am wenigsten auf sie zutrifft und eine die am ehesten auf sie zutrifft (Forced-Choice-Format). Nach der Bearbeitung aller Aufgaben ermittelt das Programm die vorherrschende Art des Copings, sowie den am stärksten ausgeprägten Aspekt der Manifestation. In Bezug auf diese schätzt die Testperson dann zwischen zwei Extremwerten ein wie sehr bzw. wenig verschiedene Verhaltensweisen auf sie zutreffen.
Auswertung
Hauptvariablen:
- „Auslösung“
- Lerntheorie: individuelle Bereitschaft zur Aggression wird in erlerntem Verhalten begründet.
- Triebtheorie: individuelle Bereitschaft zur Aggression wird in biologischen, angeborenen Trieben gesehen.
- „Manifestation“
- physiologisch: subjektive Wahrnehmung eines physiologischen Erregungsmusters des Aggressionsakts (bspw. Herzrasen).
- emotional: Ärger und Wut gegen ein Objekt, sich selbst oder andere.
- behavioral: direkt beobachtbares Verhalten (bspw. Beschimpfungen).
- kognitiv: Grübeln und Ursachenfindung über Aggression.
- „Coping“
- konstruktiv: durch aktive und positive Zugangsweisen (bspw. Entspannung).
- destruktiv: subjektive Überzeugung, dass die eigenen Ressourcen den Anforderungen nicht gerecht werden (negative Zugangsweisen; bspw. Drogen).
- „Stabilisierung“
- external: ständige Aufrechterhaltung der Aggression aufgrund der vermehrten Zuwendung aus dem sozialen Umfeld (Krankheitsgewinn).
- internal: individuelle Vorgänge (bspw. Selbstgespräche oder Vorstellungen über zukünftige Ereignisse) sind Ursachen der Aufrechterhaltung.
- „Ausmaß aggressiver Manifestation und Ausmaß vorhandener Copingstrategien“: die jeweiligen dominanten Faktoren werden quantitativ ausgewertet.