Autor: D. Schellig
Beschreibung
Erfasst die Speicherfähigkeit des räumlichen Arbeitsgedächtnisses.
Der Block-Tapping-Test gilt als Gold-Standard zur Überprüfung der räumlichen Merkspanne. Seit über drei Jahrzehnten hat dieser Test in der neuropsychologischen Literatur eine vielfältige Bestätigung seiner Validität sowie eine weite Verbreitung im klinischen Kontext gefunden. Der Test wird häufig in entwicklungspsychologischen Untersuchungen eingesetzt, da er sich als guter Prädiktor für die Entwicklung kognitiver Funktionen erwiesen hat und sich in der Testung spezifische Differenzen zwischen der Blockspanne rückwärts und vorwärts erkennen lassen. Weitere Anwendung findet er in gutachterlichen Untersuchungen zur Beschwerdevalidierung.
Testformen
Die Testformen für Erwachsene bzw. Kinder unterscheiden sich in der Anfangssequenz. Kinder beginnen jeweils mit einer Folge aus zwei, Erwachsene mit einer Folge aus drei Würfeln.
- S1/S2: für Erwachsene bzw. Kinder – räumliche Gedächtnisspanne vorwärts
- S3/S4: für Erwachsene bzw. Kinder – Lernprozess des räumlichen Arbeitsgedächtnisses und räumliche Gedächtnisspanne vorwärts
- S5/S6: für Erwachsene bzw. Kinder – räumliche Gedächtnisspanne rückwärts
- S7: geriatrische Testform – räumliche Gedächtnisspanne rückwärts
Aufgabe für die Testperson
Die Testperson sieht neun unregelmäßig angeordnete Würfel. Sie beobachtet einen Cursor der eine bestimmte Anzahl an Würfeln nacheinander berührt. Am Ende dieser Sequenz ertönt ein Signalton, woraufhin die Testperson – je nach Testform – die gezeigte Reihenfolge vorwärts bzw. rückwärts wiederholt. Die Länge der Sequenz wird stetig nach jeder dritten Aufgabe auf maximal acht Würfel erhöht.
Um den Lernprozess des räumlichen Arbeitsgedächtnisses prüfen zu können, wird in zwei Testformen (S3/S4) zunächst die räumliche Gedächtnisspanne ermittelt. Darauf aufbauend wird eine Zielsequenz festgelegt, die um eins länger ist als die zuvor erreichte Gedächtnisspanne.
Auswertung
Hauptvariablen:
- „Räumliches Arbeitsgedächtnis“ (vorwärts S1-S4, rückwärts S5-S7): längste Sequenz bei der mind. zwei der drei vorgegebenen Aufgaben korrekt reproduziert wurden – Maß für die räumliche Gedächtnisspanne
- „Kurzfristige räumliche Lernfähigkeit“ (S3/S4): Anzahl der nötigen Wiederholungen bis eine vorbestimmte Zielsequenz erreicht wird – Maß für kurzfristiges räumliches Lernen