Autoren: S. Aschenbrenner, S. Kaiser, U. Pfüller, D. Roesch-Ely & M. Weisbrod
Beschreibung
Das Test-Set COGBAT Kognitive Basistestung erfasst neuropsychologische Dimensionen, die bei vielen verschiedenen Patientengruppen relevant sind.
Es dient zur Klärung des kognitiven Status von Patienten mit neurologischen und/oder psychischen Erkrankungen. COGBAT wird bei Personen mit psychischen Störungen oder organischen Erkrankungen eingesetzt. Es wird jedoch auch bei Personen verwendet, die sich einer Behandlung unterziehen, welche die Kognition beeinträchtigen könnte, bzw. bei Personen mit postoperativen kognitiven Störungen. Der kognitive Status soll möglichst umfassend (breit), aber auch möglichst zeitökonomisch erfasst werden. Mithilfe sorgfältig ausgewählter und zum Teil speziell adaptierter Verfahren werden Subdimensionen aus den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen erhoben. COGBAT identifiziert somit jene kognitiven Bereiche, bei denen ein Verdacht auf ein Defizit vorliegt. Auffällige Bereiche können im Weiteren auch noch mit spezifischen Tests untersucht werden. Mittels Verlaufstestungen können Vergleiche über zwei Testzeitpunkte erfasst werden (z.B. zur Evaluierung einer Intervention). Dementsprechend liegt das Test-Set auch in zwei parallelen Varianten (S1 und S2) vor.
Eine übersichtliche Auswertung gibt einen schnellen Überblick über beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Dimensionen. COGBAT wird häufig dann eingesetzt, wenn eine neuropsychologische Untersuchung bisher aus Zeitgründen nicht routinemäßig durchgeführt wurde, bzw. eine spezifische neuropsychologische Expertise nicht vorhanden ist. Dies betrifft zum Beispiel ambulante psychotherapeutische Praxen, neurologische, psychosomatische und kardiologische Rehabilitationseinrichtungen, psychiatrische Kliniken, Tageskliniken und Institutsambulanzen. Die Frage der Berufsreintegration steht hierbei oft im Mittelpunkt.
Eine Besonderheit der COGBAT ist die testübergreifende Normierung, welche einen Vergleich der individuellen Ergebnisse mit einer repräsentativen Stichprobe über alle Altersgruppen (Jugendliche und Erwachsene) ermöglicht.
Validierung
Das Test-Set beinhaltet eine Auswahl von Verfahren zur Prüfung von wichtigen kognitiven Funktionen mittels wissenschaftlich etablierter Untersuchungsparadigmen.
Die Auswahl der Dimensionen des Test-Sets durchlief einen mehrstufigen Prozess. Zunächst fand eine Vorauswahl relevanter kognitiver Dimensionen durch die Autoren anhand der aktuellen Literatur statt. Diese wurde dann verschiedenen Experten zur Diskussion und Stellungnahme vorgelegt. Parallel zur Festlegung der Dimensionen erfolgte eine umfassende Literaturrecherche zur Identifikation aktueller klinisch bewährter Untersuchungsparadigmen. Eine Bewertung der Paradigmen wurde unter den Gesichtspunkten der Zeitökonomie, Publikationshäufigkeit, Konzepttreue, Erfahrungswerte beim Einsatz bei neurologischen und psychiatrischen Patientengruppen sowie unter Validitäts- und Reliabilitätsaspekten vorgenommen. Die Konstruktvalidität wurde durch eine konfirmatorische Faktorenanalyse belegt. In anschließenden, multizentrischen Studien wurde gezeigt, dass es sich hierbei um ein zeit- und aufwandökonomisches Untersuchungsinstrument handelt, das signifikante Unterschiede zwischen Gesunden und depressiven Menschen bzw. gesunden und schizophrenen Menschen aufweist.
Auswertung
- COGBAT-Index: Allgemeine, dimensionsübergreifende Beurteilung über den Grad der allgemeinen kognitiven Beeinträchtigung
- Dimensionsspezifische Indizes: Dimensionsspezifische Beurteilung über den Grad der Beeinträchtigung mit hoher Relevanz für die Differenzialdiagnostik und/oder die weitere Behandlungsplanung (z. B. kognitives Training)
- Tabelle mit Rohwerten, Prozentrang und Konfidenzintervallen sowie Einschätzung der klinisch beeinträchtigten Dimensionen mittels einfachem Farbschema (Ampelsystem: rot-gelb-grün)
- Profil
- Schriftlicher Report in Kurz- bzw. Langfassung mit Profildarstellung und verbalen Beschreibung der individuellen Ergebnisse. Auch hier dient das Ampel-Farbschema der schnellen Überblicksgewinnung
- Gemeinsame Darstellung von Erst- und Verlaufstestungen in einer übersichtlichen Auswertung